
Die Chronik unseres Unternehmens
Seit 1918 ist das Backhaus der jetzigen Hauptfiliale in der Heidelberger Straße im Besitz der Familie Heiß. In den 1930er bis 1960er-Jahren machte sich unsere Bäckerei als bundesweiter Hersteller von Salzbrezeln einen Namen als „Bergsträsser Brezelfabrik“. Bäcker- und Konditormeister Stefan Heiß, der jetzige Besitzer, führt unseren modernen Betrieb mit seiner Frau Renate seit 1996. Hier arbeiten mittlerweile über 30 engagierte Mitarbeiter/innen. Zukunftsweisend und Tradition pflegend - das ist das Markenzeichen aller HeißeBäcker, die sich eines bewahrt haben: Ihre Brezeln mit eigenen Händen zu formen.
1918: Anna Heiß erwarb die Backstube
Als Anna Heiß im Jahr 1918 die Backstube im Hinterhaus der Heidelberger Straße 16 erwarb, legte sie dort den Grundstein für mehrere Generationen Schriesheimer Backhandwerk. Seitdem ist das Gebäude mit dem markanten Torbogen im Besitz der Familie Heiß.

1927: Wilhelm Heiß sen. gründete die "Bergsträssler Brezelfabrik"

Wilhelm Heiß (Bildmitte mit Mütze), der Sohn von Anna Heiß, erlernte den Bäckerberuf bei Bäckermeister Käferle in Heidelberg. Er übernahm 1924 offiziell die Bäckerei und unterteilte 1927 das Geschäft in eine Bäckerei und eine Brezelfabrik. Damit stieß er in eine Marktlücke, denn für die viel nachgefragten festen Salzbrezeln, genannt ´Dauerbrezeln´, gab es nur wenige Anbieter. Diese Chance nutzte er: Er vermarktete sein Produkt weit über die Grenzen Schriesheims hinaus.

Ein ´Adler´ mit Anhänger lieferte die Brezeln zunächst in das Rheingau, Kraichgau und in den Odenwald - mit so großem Erfolg, dass schließlich ´Echte Bergsträßler´ in ganz Deutschland geknabbert wurden. Im 10er-Pack im Paket verschnürt, verließen sie die Schriesheimer Post. Selbst die bekannte Firma ´Huober´ in Erdmannhausen wurde beliefert. Eine Salzbrezel kostete zu dieser Zeit 30 Pfennig. Zu Beginn der 40er Jahre musste Wilhelm Heiß sen. an die Ostfront, von der er leider nicht zurückkehrte.
Klara Heiß und die Nachkriegszeit

Klara Heiß, die Frau von Wilhelm Heiß sen. (im Bild mit Sohn Wilhelm Heiß jun.), führte den Betrieb während des II. Weltkrieges mit einer ausschließlich weiblichen Belegschaft unterdessen alleine weiter. Der vordere Teil des Gebäudes war Anfang der 60er Jahre bis 1963 an Bäckermeister Ehlen verpachtet.

Klara Heiß rüstete in den 60er Jahren den Betrieb von Brezeln auf Salzsticks um. Mehrere Tausend Päckchen der delikaten Knabberstäbchen verließen täglich die Heidelberger Straße.
1968: Mit Wilhelm Heiß sen. zurück zur klassischen Bäckerei

1968 trat der Sohn von Klara, Wilhelm Heiß jun., in die Fußstapfen des Vaters: Er absolvierte am 4. Mai 1968 mit Auszeichnung seine Meisterprüfung (Bild) und führte mit seiner Frau Ingrid bis 1995 die Bäckerei.
"In den 60er Jahren gab es neun Bäckereien in Schriesheim, von denen wir die kleinste waren. 1970 hatten wir zwei Mitarbeiter. Ein Brot kostete damals 1 DM und ein Brötchen 10 Pfennig. Wir verkauften den Salzstickautomat an eine norwegische Firma und bauten von dem Geld einen neuen Backofen, mit dem wir expandieren konnten. Schließlich hatten wir 20 Mitarbeiter, darunter 3-4 Konditoren. Von den neun Schriesheimer Bäckereien blieben nur drei übrig: Der HeißeBäcker, die Bäckerei Ehrke und die Bäckerei Höfer. Besonders stolz war ich, als mein Sohn Stefan den Betrieb übernahm und weiter modernisierte."
(Wilhelm Heiß jun. zu Lebzeiten)
Seit 1995: Stefan Heiß mit Innovation und Tradition
Stefan Heiß übernahm 1996 den elterlichen Betrieb von Wilhelm Heiß jun. und setzte damit seinen Berufswunsch um, den er seit Kindheitstagen hegte. Nach der Lehre im Café Schafheutle in Heidelberg, den beiden Meisterprüfungen als Bäcker und Konditor, sowie dem Studium der "Betriebswirtschaft des Handwerks" brachte er frischen Schwung in die Backöfen der Heidelberger Straße. Er erweiterte das Sortiment um eigens hergestellte Backwaren in Bioland-Qualität und eröffnete eine Filiale in der "Hübsch´schen Mühle" am Rande von Schriesheims Altstadt in der Talstraße 1.


Mittlerweile seit über 25 Jahren führt er zusammen mit seiner Frau Renate die Familientradition mit Innovation, Herz und Verstand fort. 2008 präsentierte sich nach umfangreichen Renovierungen die Bäckerei in der Heidelberger Straße in neuem Gewand. Gemeinsam mit mittlerweile ca. 30 engagierte Mitarbeiter/innen feierten Stefan und Renate Heiß im Jahr 2018 das große 100-jährige Firmenjubiläum. So lebt die Tradition weiter und auch nach über hundert Jahren lässt es sich der HeißeBäcker nicht nehmen, die Brezeln immer noch selbst zu formen.
